Die Orgel in der Kirche von Sdr. Nissum, Dänemark
Der Ort Sdr. Nissum liegt an der Westküste Dänemarks. Man erreicht ihn über die 181 von Søndervig kommend, vorbei an Husby in Richtung Thorsminde, in unmittelbarer Nähe des Nissum Fjord.
Ich hatte viel Glück, die Kirche war nicht verschlossen und ein älterer Herr war mit der Pflege der Friedhofsanlage beschäftigt. Ich ging zu ihm und fragte nach, die Orgel schlagen zu dürfen. Ich kann kein Dänisch, der Herr kaum Deutsch. ich stotterte mein "Kan du hjælpe mig, jeg vil gerne have orgler"...... und nachdem ich ihm die mitgebrachte Broschüre: "Kirker i Vestjylland, Ringkøbing og Skern Provstier (2007)" und meine Orgelnoten zeigte, war ihm wohl klar, was mein Ansinnen war. Er ging mit mir in die Kirche und auch auf die Orgelempore. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, das mir das Orgelspiel geläufig ist, verließ er nach einiger Zeit des Zuhörens die Empore. Ich konnte also ein wenig Muße mit dem Orgelspiel verbringen.
Anmerkung: Ich stufe die Orgel von der Disposition her als Barockorgel ein, da die Prinzipalregister überwiegen. Die Orgel klingt m. E. sehr schön und ist offensichtlich neueren Baujahres.
Disposition
8 Hohlflöte
4 Blockflöte
2 Spitzflöte
Sequalter 1-2
Trumulant
16 Subbass
8 Prinzipal
8 Gedakt
4 Oktav
2 2/3 Quinte
2 Oktav
Zum Abschluß hatte ich mir noch die Disposition notiert.
Nach dem Verlassen der Kirche suchte ich noch einmal den freundlichen Herrn auf, sagte artig "tak" und wir wünschten uns gegenseitig "Farvell".
Kirche in Sdr Nissum
Schiff und Chor stammen aus der romanschen Zeit.
Im Spätmittelalter kam ein Turm hinzu. Romanischer
Altartisch aus Granitquardern. Flügelaltartafel aus
dem Jahre 1587, ursprünglich ein Geschenk an die Kirche
in Stadil; in der Mitte ein Bild aus dem Jahre 1845
(Abendmahl), auf den Flügeltafeln und über dem Mittelbild
ursprüngliche und sehr schöne Darstellungen von der
Verkündigung, Jesu Geburt, der Kreuzigung, der Grablegung
und der Auferstehung. Die Kanzel mit dem Schalldecke von
ca. 1600. Romanischer Granittaufstein, Kruzifix von ca. 1700.
Ein junggotisches Chorbogenkruzifix und eine spätgotische
Marienfigur werden jetzt im Museum von Ringkoebing aufbewahrt.
Auf dem Friedhof ein Gedenkstein und eine Tafel für die im
Jahre 1811 Umgekommenen von der "St. George" und der" Defence (Wikipedia) ".
Quelle: Kirker i Vestjylland, Ringkøbing og Skern Provstier (2007)
